Mikrofone-Glossar: Kohlemikrofon

Ein Kohlemikrofon ist ein spezieller Typ von Mikrofon, der auf dem Prinzip der Kohlemikrofonie basiert. Dieses Mikrofon wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt und war das erste praktische Mikrofon für den Einsatz in der Telekommunikation und Rundfunkübertragung.

Die Funktionsweise eines Kohlemikrofons beruht auf dem Änderungswiderstand, der durch die mechanische Verformung eines Kohlestaubs oder einer Kohlegranulatschicht entsteht. Das Mikrofon besteht im Wesentlichen aus einem Kohlestaubbehälter, einer Membran, einem Elektrodenpaar und einem Hörer.

Wenn Schall auf die Membran des Kohlemikrofons trifft, werden mechanische Schwingungen erzeugt. Diese Schwingungen bewirken, dass der Kohlestaub oder das Kohlegranulat sich verdichtet oder löst. Dadurch ändert sich der elektrische Widerstand im Kohlebehälter. Die Veränderungen des Widerstands erzeugen elektrische Spannungen, die das akustische Signal in ein elektrisches Signal umwandeln.

Obwohl Kohlemikrofone aufgrund ihrer einfachen Bauweise und ihrer Robustheit weit verbreitet waren, wurden sie später von anderen Mikrofontechnologien wie Elektretmikrofonen und Kondensatormikrofonen abgelöst. Heute werden Kohlemikrofone hauptsächlich in historischen Aufnahmestudios oder als nostalgische Sammlerstücke verwendet.