Mikrofone-Glossar: Richtsignal

Ein Richtsignal im Zusammenhang mit Mikrofonen bezieht sich auf die Richtcharakteristik oder das Abstrahlverhalten eines Mikrofons. Es beschreibt, in welche Richtung das Mikrofon am empfindlichsten ist und wie es Schall aus verschiedenen Winkeln aufnimmt.

Es gibt verschiedene Arten von Richtsignalen, die in der Frequenz- und Phasenbereichsdomäne gemessen werden können. Die häufigsten Richtcharakteristiken sind:

  1. Kugelcharakteristik: Ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik nimmt Schall aus allen Richtungen gleichmäßig auf. Es ist daher nicht in der Lage, Hintergrundgeräusche zu unterdrücken und eignet sich daher eher für Aufnahmen, bei denen eine natürliche Klangwiedergabe erwünscht ist.
  2. Nierencharakteristik: Ein Mikrofon mit Nierencharakteristik hat die höchste Empfindlichkeit in Richtung der Schallquelle (Vorderseite des Mikrofons) und eine geringere Empfindlichkeit in anderen Richtungen. Dadurch unterdrückt es Hintergrundgeräusche von der Rückseite und den Seiten, was es ideal für Anwendungen wie Sprachaufnahmen oder Bühnenauftritte macht.
  3. Achtcharakteristik: Ein Mikrofon mit Achtcharakteristik hat eine hohe Empfindlichkeit in zwei entgegengesetzten Richtungen (Vorder- und Rückseite) und eine geringere Empfindlichkeit von den Seiten. Diese Richtcharakteristik eignet sich gut für Aufnahmen, bei denen eine isolierte Klangquelle auf beiden Seiten des Mikrofons vorhanden ist, beispielsweise bei Duettgesang.

Diese Richtcharakteristiken können je nach Mikrofontyp und -konstruktion variieren. Es ist wichtig, die gewünschte Richtcharakteristik beim Kauf eines Mikrofons zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass es den Anforderungen der jeweiligen Aufnahmesituation entspricht.